Antrag

Konzept zum Schutz queeren Lebens

Queere Menschen erleben zunehmend Diskriminierungen im Alltag, besonders trifft dies junge Menschen. Seit einigen Wochen gibt es im Kreis Offenbach eine Beratungsstelle für queere junge Menschen bis 27 Jahren. Fachkräfte von pro familia stehen hier für Fragestellungen und Beratungen zur Verfügung. In der jüngsten Sitzung unseres Arbeitskreises Soziales hatten wir eine Mitarbeitende der Beratungsstelle zu Besuch und konnten uns intentensiv zum Thema austauschen. Uns ist wichtig, dass im Kreis auch an anderen Stellen Maßnahmen zu Prävention und Aufklärung stattfinden, beispielsweise an den Schulen. Hierzu haben wir zur kommenden Sitzung des Kreistags am 06. Dezember einen Antrag gestellt, der die Erarbeitung eines Schutz- und Aufklärungskonzeptes beauftragen soll.

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Beschlussempfehlung: 

Der Kreisausschuss wird beauftragt, ein Konzept zum Schutz queeren Lebens zu erarbeiten. Das Konzept soll Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung enthalten, beispielsweise durch eine in diesem Bereich qualifizierte Schulsozialarbeit, die Förderung von Schutzräumen, wie in queeren Treffpunkten, die Sensibilisierung von Personal in den Krankenhäusern im Kreis oder mobilen anonymen Beratungsangeboten

Begründung: 

Rund fünf bis zehn Prozent aller Menschen ordnen sich nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung der LGBTAIQ+ zu. Aktuell ist die Anzahl an Gewalttaten gegenüber queeren Menschen stark gestiegen, wie der LSVD ( Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V.) im August in einer Pressemeldung berichtete. Dabei ist die Dunkelziffer der Gewalttaten hoch, geschätzt 90% aller Gewalttaten aufgrund der sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität werden nicht angezeigt. Der Schutz von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten sowie die Einrichtung unterstützender Angebote muss als gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden.

Um dem zu begegnen, ist es wichtig, Gewalt und Diskriminierung in diesem Zusammenhang durch die Förderung von Wissen und Akzeptanz präventiv entgegenzuwirken. Hier kann der Kreis durch seine institutionellen Ressourcen, beispielsweise im Rahmen der Schulsozialarbeit und in Zusammenarbeit mit den Kreiskommunen wirken.

Antrag vom 14. November 2023