Aktionsplan Personalinitiative

Wohin man auch hört, viele Gebietskörperschaften klagen über den Mangel an qualifiziertem Personal – auch der Kreis Offenbach ist da keine Ausnahme. Für immer mehr zu besetzende Stellen gibt es immer weniger Bewerber*innen. Die Personalsituation in der Kreisverwaltung bereitet uns zunehmend Sorgen, aktuell sind von rund 1200 Stellen 173 nicht besetzt, jährlich gehen etwa 20 Mitarbeitende in den Ruhestand.

Wir haben uns hierzu Gedanken gemacht und nach Gesprächen mit Personalfachleuten ein Konzept entwickelt, das aus unserer Sicht etwas Entspannung in die Personalsituation bringen könnte. Wir freuen uns auf den inhaltlichen Austausch mit den anderen Fraktionen und hoffen auf eine breite Zustimmung bei der Kreistagssitzung am 06. Dezember.

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Beschlussempfehlung: 

Mit dem Ziel, die problematische Personalsituation in den Fachdiensten der Kreisverwaltung zu verbessern, wird der Kreisausschuss aufgefordert

1. im Stellenplan vorzusehen, die Anzahl der Ausbildungsstellen im ersten Schritt mindestens zu verdoppeln. Darüber hinaus soll ein optimiertes Konzept zur Betreuung und Anleitung der Auszubildenden entwickelt werden. Allen Auszubildenden mit bestandener Prüfung soll nach Beendigung der Ausbildung eine unbefristete Stelle angeboten werden.
2. zeitnah ein Onboarding-Rahmenkonzept vorzulegen,
3. sachgrundlose Befristungen zu vermeiden,
4. ein umfangreiches Fortbildungsprogramm zu entwickeln insbesondere für Berufsquereinsteigerinnen und Berufsquereinsteiger
5. und ein Leitbild für Personalkultur zu entwickeln. Implementiert werden soll darin auch eine Gesprächskultur z.B. mit einem Feedback-Leitfaden.
6. Vorschläge zur Unterstützung von Personalgewinnung und -bindung zu erarbeiten, wie z.B. Kita-Platz-Unterstützung, Hilfe bei Wohnraumsuche und weiteres.
7. die Möglichkeit zu schaffen, dass bereits bestehende Angebote zur Gesundheitsförderung in der Arbeitszeit wahrgenommen werden können.

Über die Umsetzung der Maßnahmen soll der Kreistag fortlaufend unterrichtet werden.

Begründung: 

Die Personalnot in der Kreisverwaltung ist enorm. Das Recht der Bürgerinnen und Bürger des Kreises auf eine gute, bürgernahe Verwaltung ist gefährdet. Deswegen müssen umgehend steuernde Maßnahmen ergriffen werden, um der Entwicklung entgegenzuwirken – wie es andere Gebietskörperschaften bereits tun. Dazu gehört im Haus eine wertschätzende Kultur und für neu gewonnenes Personal eine gute Einarbeitung genauso, wie gute Möglichkeiten zur Fortbildung und Anreize des Arbeitsgebers Kreis Offenbach. Hierzu hat der Kreis in seinem im Haushalt 2023 erläuterten Zielsystem (2.6.) erklärt, dass seine wichtigste Ressource kompetente, motivierte und zufriedene Beschäftigte sind. Dazu wird das Folgende ausgeführt:

„Mit einer familienbewussten Personalpolitik sollen die Ziele des Kreises und die Interessen der Belegschaft in eine tragfähige Balance gebracht werden. Dazu gehört nicht nur eine erfolgreiche Personalauswahl und eine systematische Personalentwicklung, sondern auch ein nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement. Wir bieten moderne, zeitgemäß ausgestattete Arbeitsplätze und ermöglichen durch flexibles Arbeiten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Führungsstil soll von Kooperation, Transparenz, gegenseitigem Vertrauen und Respekt gekennzeichnet sein. Damit fördern wir die Identifikation unserer Beschäftigten mit den Zielen des Kreises Offenbach.“

Antrag vom 14. November 2023

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