Anträge

Rodgau setzt unsere Initiative zu Einbürgerungsveranstaltungen um

Zum Kreistag am 06.11. hatten wir einen Antrag gestellt, der die Prüfung der Einführung einer kreisweiten feierlichen Einbürgerungsveranstaltung vorsieht, diese soll Wertschätzung für Neubürgerinnen und Neubürger ausdrücken und damit die Integration in unsere Gesellschaft erleichtern.

Leider hatte eine Mehrheit des Kreistags diesen Prüfantrag abgelehnt. Hauptargument der ablehnenden Fraktionen war die Sichtweise, dass eine rein kommunale Zuständigkeit bestünde, solche Veranstaltungen durchzuführen. Das kann man so sehen, leider führen bisher aber nur zwei der 13 Kreiskommunen eine solche Feier durch – Langen und Rödermark.

Wir haben den Hinweis der ablehnenden Fraktionen aber gerne aufgenommen und an unsere grünen Ortsverbände weitergegeben. In Rodgau wurde jetzt auf Initiative der grünen Fraktion von einer breiten Mehrheit ein entsprechender Beschluss gefasst, die Stadt richtet nun ab 2025 eine jährliche Willkommensfeier in einem würdevollen Rahmen aus.

Wir wollen mit unserem Vorschlag der Einbürgerungsfeiern den populistischen und einseitigen Sichtweisen auf das Thema Migration positive Aspekte entgegensetzen. Seit vielen Jahren wird auf die Folgen des demografischen Wandels in Deutschland hingewiesen. Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Die Geburtenrate kann diesen Wandel zu einer immer älteren Gesellschaft, in der der Wirtschaft immer weniger Arbeitnehmende zur Verfügung stehen und damit auch die Sicherung unseres Rentensystems immer schwieriger wird, nicht ausgleichen.

Daher ist Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern wichtig, um hier entgegenzuwirken. So kamen seit 2010 stets mehr Menschen nach Deutschland als aus Deutschland wegzogen sind. Der Wanderungsüberschuss war besonders bei den Menschen im jüngeren und mittleren Alter deutlich. Alleine in Rodgau erhielten im laufenden Jahr 180 Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit. Sie sind in den unterschiedlichsten Berufen und in vielen Vereinen tätig und bereichern so ihre neuen Heimatstädte und unsere Region. Die jährliche Veranstaltung soll symbolisch für die interkulturelle und weltoffene Stadt Rodgau stehen, wie es in der Begründung des Beschlusses heißt. Damit erfüllt die Stadt auch eine Vorgabe des Staatsangehörigkeitsgesetzes. Dort heißt es: „Die Einbürgerungsurkunde soll im Rahmen einer öffentlichen Einbürgerungsfeier ausgehändigt werden“.

Wir hoffen, dass sich auch weitere Kreiskommunen den positiven Beispielen aus Rodgau, Langen und Rödermark anschließen werden.