FRAKTION VOR ORT Kreistagsfraktion besucht Wasserverband Hessisches Ried 28. August 202428. August 2024 Trotz der intensiven Niederschläge der letzten Monate haben vergangene Sommer gezeigt: Die Klimakrise ist längst Realität. Die Wasserampel des Zweckverbandes Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO), der in großen Teilen des Kreises das Trinkwasser bereitstellt, steht weiterhin auf Gelb. Rodgau und Seligenstadt planen riesige Neubaugebiete, die versorgt werden wollen. Im Rahmen des „Zukunftsplan Wasser“ des ZWO ist der Kreis Offenbach dem Wasserverband Hessisches Ried (WHR) beigetreten. Über die regionale Wasserbeschaffungsgesellschaft „Hessenwasser“ sollen zukünftig jährlich 1 Mio. m³ Trinkwasser zusätzlich für Stadt und Kreis Offenbach bereitgestellt werden. Unsere Kreistagsfraktion hat daher kürzlich im Rahmen ihrer Sommertour den WHR besucht, um sich über dessen Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im südhessischen Raum zu informieren. Die Besichtigung umfasste detaillierte Erläuterungen zu den wesentlichen Infrastrukturen des WHR, darunter der Leitungsverbund von beeindruckenden 290 Kilometern Länge, die in dieser Dimension deutschlandweit einmalige Rheinwasseraufbereitung im Wasserwerk Biebesheim sowie die Grundwasseranreicherung, bei der jährlich bis zu 38 Mio. m³ aufbereitetes Rheinwasser über Infiltrationsbrunnen- und -gräben dem Grundwasser zugeführt werden. Der Besuch verdeutlicht unser Bestreben, sich aktiv mit den zentralen Versorgungsstrukturen der Region auseinanderzusetzen und sich für eine nachhaltige und zukunftsfähige Trinkwasserversorgung einzusetzen. Dazu unser Fraktionsmitglied Boris Wilfert: „Die Beschaffung von zusätzlichem Wasser darf aus unserer Sicht nur ein Aspekt der Versorgungssicherheit sein. Maßnahmen zum Trinkwassersparen und zur Neubildung von Grundwasser müssten in viel stärkerem Maß als bisher berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung von Regenwasser zur Toilettenspülung, zum Wäschewaschen oder zur Gartenbewässerung. Versiegelte Flächen müssen entsiegelt und – dem anhaltenden Trend entgegen – wasserdurchlässiger gemacht werden, damit Niederschläge nicht die Kanäle überfluten, sondern zum Grundwasser versickern können.“ Während der Exkursion erläuterten Nadja Dohmen und Daniele Caccomo vom WHR die komplexen und vielfältigen Aufgaben des Verbandes. Sie hoben besonders die Bedeutung des Leitungsverbundes hervor, der als Rückgrat der regionalen Wasserversorgung fungiert. Dieser gewährleistet eine zuverlässige und kontinuierliche Bereitstellung von Trinkwasser für die Bevölkerung. Unsere Fraktionssprecherin Marlies Schefer ergänzte zum Abschluss des Besuches: „Die Arbeit des Wasserverbandes Hessisches Ried ist von essenzieller Bedeutung für die Sicherung unserer Wasserversorgung im südhessischen Raum. Die fortschrittlichen Technologien und die Dimensionen der technischen Infrastruktur haben uns sehr beeindruckt, sie sind ein Vorbild für nachhaltiges Wassermanagement. Rheinwasseraufbereitung und Grundwasseranreicherung stellen sicher, dass wir auch in Zeiten des Klimawandels und der damit verbundenen Herausforderungen stets ausreichend mit Trinkwasser versorgt sind.“ Gut gelaunt im sonnigen Biebesheim am Rhein – Gruppenbild im Pumpenhaus des Brauchwasserwerkes v.l.n.r.: Tom Heilos (Kreistagsfraktion), Daniele Caccomo (WHR), Werner Kremeier, Marlies Schefer, Boris Wilfert, (alle Kreistagsfraktion), Sonja Arnold (Kreisausschuss) und Mahfooz Malik (Kreistagsfraktion) Foto: Olaf Hermann