Anträge

Antrag der grünen Fraktion: Erarbeitung eines Konzeptes zum Schutz queeren Lebens

Ein Thema, welches uns schon lange beschäftigt, sind Gewalttaten gegenüber queeren Menschen.

Hierzu möchten wir den Kreisausschuss beauftragen, ein Konzept zum Schutz queeren Lebens erarbeiten zu lassen. Das Konzept soll Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung enthalten, beispielsweise durch eine in diesem Bereich qualifizierte Schulsozialarbeit, die Förderung von Schutzräumen, wie in queeren
Treffpunkten oder mobilen anonymen Beratungsangeboten.

Rund fünf bis zehn Prozent aller Menschen ordnen sich nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung der LGBTAIQ+ zu. Die Anzahl an Gewalttaten gegenüber queeren Menschen sind 2023 wie in den Jahren zuvor stark gestiegen, wie der LSVD (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V.) im August 2023 in einer Pressemeldung berichtete. Dabei ist die Dunkelziffer der Gewalttaten hoch, geschätzt 90% aller Gewalttaten aufgrund der sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität werden nicht angezeigt. Der Schutz von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten sowie die Einrichtung unterstützender Angebote muss als gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden. Um dem zu begegnen, ist es wichtig, Gewalt und Diskriminierung in diesem Zusammenhang durch die Förderung von Wissen und Akzeptanz präventiv entgegenzuwirken. Hier kann der Kreis durch seine institutionellen Ressourcen, beispielsweise im Rahmen der Schulsozialarbeit und in
Zusammenarbeit mit den Kreiskommunen wirken.

Gestellt hatten wir diesen Antrag schon im November 2023. Damals wurde er auf Antrag der SPD von der Tagesordnung des Kreistags genommen, weil man erst die Implementierung der Antidiskriminierungsstelle in der Kreisverwaltung abwarten wollte. Nun, mehr als ein Jahr später, wollen wir jetzt den Antrag endlich inhaltlich beraten lassen und sind auf die Debatte im Sozialausschuss gespannt und hoffen auf ein positives Votum des Kreistags am 19. Februar.