Startseite | RSS | Kontakt | Datenschutz | Impressum

06.02.2008 | Rubrik: Anfragen | Thema: Soziales | Stichwort: Hartz IV

SGB II: Zusätzliche Hilfeleistungen für Erwerbstätige

An den
Vorsitzenden des Kreistages Offenbach
Kreistagsbüro

Sehr geehrte Damen und Herren,

trotz Erwerbstätigkeit müssen viele Menschen ihr Einkommen mit zusätzlichen staatlichen Hilfeleistungen aufstocken, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Bei diesen so genannten Aufstockern handelt es sich teils um erwerbstätige LeistungsempfängerInnen mit geringfügigen Nebentätigkeiten, um Teilzeitkräfte mit geringer Stundenzahl und niedrigem Stundenlohn, aber auch um Vollzeitbeschäftigte mit geringer Entlohnung.

Für das Jahr 2005 ging man deutschlandweit von 880.000 Überschneidungsfällen aus – der monatliche Spitzenwert lag über einer Million. Doch der „Umschlag“ der erwerbstätigen HilfeempfängerInnen ist noch viel höher, wie sich aus der kombinierten Auswertung von Beschäftigungszeiten und Zeiten mit Leistungsbezug ergibt. Insgesamt bezogen zeitweise 2,14 Mio. Erwerbstätige im Jahr 2005 aufstockende Leistungen nach SGB II (vgl. dazu Kurzbericht des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Ausgabe 22, 30.11.2007, S. 3).
Im Januar 2007 erhielten mehr als 1,2 Mio. Erwerbstätige staatliche Hilfeleistungen: das sind 17,5 % aller Alg II-BezieherInnen.
Laut der IAB-Studie flukturiert die Personengruppe sehr stark. D.h. die Menschen richten sich nicht dauerhaft mit Hartz IV und Niedriglohn ein, sondern streben in den so genannten ersten Arbeitsmarkt. Dennoch wurden zum 1.10.05 die Hinzuverdienstmöglichkeiten stark eingeschränkt mit der Begründung, die LeistungsbezieherInnen mit einer geringfügigen Beschäftigung richteten sich dauerhaft im Leistungsbezug ein.

Die ergänzenden Hilfen werden aus Steuermitteln des Bundes finanziert, die Kosten der Unterkunft hat im Wesentlichen der Kreis Offenbach aus seinen finanziellen Mitteln zu tragen. Insofern ist es nicht nur für die Verwendung von Steuergeldern insgesamt, sondern auch insbesondere für den Kreis von großem Interesse, wie die Entwicklung der Anzahl der AufstockerInnen und Aufstocker im Kreisgebiet verläuft und welche Branchen und Arbeitgeber maßgeblich an einer steigenden Zahl beteiligt sind.

Wir fragen dazu:

  1. Wie viele „Aufstocker“, d.h. Hilfeempfängerinnen und -empfänger, die aufgrund ihres niedrigen Verdienstes durch die Erwerbsarbeit zusätzliche Hilfen benötigen, gibt es derzeit im Kreis Offenbach?
  2. Wie viele dieser Hilfeempfängerinnen und -empfänger davon arbeiten in Vollzeit?
  3. In welchen Arbeitsmarktbereichen / Branchen sind diese Hilfeempfängerinnen und -empfänger vorrangig tätig?
  4. Wie hoch sind die Geldleistungen durchschnittlich, die durch den Bund bzw. den Kreis ergänzend geleistet werden müssen?
  5. Welche Möglichkeiten sieht der Kreisausschuss für die in der „Grauzone“ zwischen Ehrenamt und Arbeitsgelegenheiten etc. beschäftigten Aufstocker, in den ersten Arbeitsmarkt hinüberzuwechseln?

Mit der Bitte um Beantwortung in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Für Ihre Mühe danken wir.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt


<<April 2022>>
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930 

Pressemitteilungen Landtag

Im Hessischen Landtag kein Platz für Hass und Hetze  

Türkisch als Fremdsprache

GRÜNER Setzpunkt im zweiten Mai-Plenum

CDU und GRÜNE schlagen Astrid Wallmann als neue Landtagspräsidentin vor

Verlängerung Staatsvertrag mit dem Landesverband der Sinti und Roma

Rechte Chatgruppen in der hessischen Polizei

Internationaler Tag der Artenvielfalt am 22. Mai

Verfassungstag am 23. Mai

GRÜNE gratulieren Europas bestem Team

Weltbienentag: Auftaktveranstaltung der GRÜNEN-Bienen Tour 2022