03.04.2007 | Rubrik: Presse | Thema: Soziales | Stichwort: Armut, Kinder
Hartz IV: Schiefe Zähne mindern Chancen!
Grüne wollen optische Hypothek für arme Kinder vermeiden
„Schiefe Zähne sind kein simples Optikproblem, sondern mindern die Chancen im Leben – beispielsweise im Bewerbungsgespräch“ unterstreicht Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, bildungspolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion, „Wenn Eltern die Kosten für Zahnspangen nicht aufbringen können, drohen schiefe Zähne zum Erkennungsmerkmal für Armut zu werden!“
Für Eltern, die mit ihren Kindern von Arbeitslosengeld II leben müssen, ist die Finanzierung einer Zahnspange ein großes Problem: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nur bei Fehlstellungen, die das Sprechen, Atmen, Kauen oder Beißen erheblich beeinträchtigen. Fallen Kinder nicht unter bestimmte Indikationsgruppen, muss die Behandlung aus eigener Tasche bezahlt werden. Aber auch, wenn die Behandlung von der Kasse übernommen wird, übernimmt diese zunächst nur einen Teil: 10-20% müssen die Eltern vorschießen und werden erst nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung erstattet.
Eine echte Hilfe bietet in diesen Fällen die Stadt Darmstadt, auf die die Grünen verweisen. Dort wird im Rahmen der Hilfeleistungen nach Hartz IV ein Darlehen für kiefernorthopädische Behandlungen von Kindern angeboten. „Wir wollen, dass der Kreis diesem guten Beispiel folgt“, so Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, der zudem unterstreicht, dass Zahnfehlstellungen darüber hinaus auch gesundheitliche Langzeitfolgen haben können – ein Lebensqualitätsproblem für die Betroffenen und ein Kostenproblem für die Allgemeinheit.
Mit einer parlamentarischen Anfrage wollen die Kreistagsgrünen das Anliegen in den Focus rücken.