13.06.2006 | Rubrik: Presse | Thema: Energie, Umwelt / Natur | Stichwort: Solarenergie
Kreiswerbung für Solarenergie
Bündnisgrüne fragen: Bloßes Lippenbekenntnis oder erneuertes Denken der Umweltdezernentin?
Großes Staunen haben die Worte der Umweltdezernentin Claudia Jäger anlässlich der Ausstellungseröffnung „Thermische Solaranlagen“ im Kreishaus bei der bündnisgrünen Fraktion hervorgerufen. „Wenn die Umweltdezernentin endlich die Einsicht zeigt und die Solarenergie als Energie der Zukunft bezeichnet, so freut uns das sehr“, unterstreicht Werner Kremeier, Mitglied im Umweltausschuss des Kreises, „einen Bezug zu ihrer Handlungspraxis hatten diese Worte aber bisher nicht.“
Stetig hatte die grüne Kreistagsfraktion zu jedem Bauvorhaben des Kreises angemahnt, Solartechnik einzusetzen – genauso stetig war dies mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Aspekte abgelehnt worden.
„Angesichts rasant steigender Energiekosten ist das Argument der fehlenden Wirtschaftlichkeit eine Farce“, unterstreicht Werner Kremeier, „ein Neubau ohne den Einsatz erneuerbarer Energien ist angesichts der absehbaren Endlichkeit der Nicht-erneuerbaren Ressourcen kaum verantwortbar.“
Ob bei dem anstehenden Neubau `Haus des lebenslangen Lernens´ in Dreieich, dem Neubau der Käthe-Paulus-Schule in Mainhausen, dem Bau des Bildungszentrums Westend in Neu-Isenburg, dem Bau der Einhardschule in Seligenstadt oder dem Neubau der Schule für praktisch Bildbare in Heusenstamm – immer war die Integration von Solarenergie abgelehnt worden – genauso wie bei zahlreichen kleineren Baumaßnahmen. Ebenso wurde die Chance versäumt, den Einsatz von erneuerbaren Energien in den PPP-Verträgen für die Schulen vorzusehen.
Der Hinweis der Umweltdezernentin auf die Solarzellen auf dem Dietzenbacher Kreishausdach kann den Grünen nur ein müdes Lächeln entlocken: „Aufgrund unserer Initiative gibt es überhaupt die wenigen Quadratmeter Solarzellen – angesichts der Möglichkeiten unrühmliche Feigenblättchen! Sinnvoll wäre es, das gesamte Dach für die Stromerzeugung zu nutzen – ebenso wie die Dachflächen von Turnhallen und Schulen“, betont Werner Kremeier dazu, „Das Ergebnis der von uns initiierten Prüfung dazu lautete aber „wirtschaftlich kein vertretbares Verhältnis“ (s. dazu: Bericht für den Kreistag vom 26.1.06 zur Nutzung von Solarenergie)
Die Kreistagsfraktion hofft nun auf Erneuerung im Denken für Erneuerbare Energien: „Die Umweltdezernentin sollte ihre Abseitsposition nun konsequent räumen – Torschüsse für die Zukunft sind gefragt.“