24.05.2011 | Rubrik: Anträge | Thema: Umwelt / Natur | Stichwort: Energie
Erneuerbare Energie:
Der Kreis Offenbach steigt um
Antrag zur Kreistagssitzung am 15. Juni 2011
Beschlussempfehlung:
Mit dem Ziel, auch im Kreis Offenbach den Umstieg auf erneuerbare Energien voranzutreiben, wird der Kreisausschuss aufgefordert, in Kooperation mit den Kommunen ein Umstiegsszenario zu entwickeln.
Als Grundlage dafür soll ein Bericht bis zur Kreistagssitzung am 7. September 2011 vorgelegt werden, der insbesondere folgende Bestandsaufnahmen und Informationen – inkl. der dazu notwendigen finanziellen Mittel – umfasst:
- Auf welchen Flächen in welchen Schulgebäuden wird derzeit Solarstrom erzeugt? Mit welchen Konditionen wurden die Anlagen vom wem errichtet? Welche Investorenmodelle wurden umgesetzt? Welche der Investoren haben ihren Sitz im Kreisgebiet?
- Welche weiteren Dachflächen kreiseigener Gebäude sind darüber hinaus für die solare Nutzung geeignet? Wann sollen diese der Energiegewinnung zugeführt werden und mit welchen Konditionen?
- Welche Möglichkeiten sieht der Kreis, einen Aktionsplan in Kooperation mit den Kommunen aufzustellen, der folgende Vorhaben umfasst:
- geeignete Freiflächen für PV-Anlagen aufzuzeigen (förderfähig nach EEG) z.B. Randstreifen von Autobahnen / Straßen / Bahntrassen,
- Standortgutachten für Freiflächen-PV-Anlagen und Windkraftanlagen zu beauftragen,
- geeignete Standorte für Bioenergie-Anlagen auszuweisen,
- Bürgerbeteiligungsmodelle zu initiieren und zu unterstützen,
- so bald wie möglich ein flächendeckendes Solarkataster zur Verfügung zu stellen und dieses in das im Kreis vorbildlich zur Verfügung stehende BürgerGIS (Geographisches Informationssystem) einzuarbeiten?
Begründung:
Nach den Berechnungen der FH Frankfurt ([1]) kann in den einzelnen Kommunen des Kreises Offenbach folgendes Strompotential aus erneuerbaren Energien gewonnen werden:
(in Klammern: Deckung des Strombedarfs der privaten Haushalte in %)
Potential | Bedarf | |
---|---|---|
Dietzenbach | 27.421 MWh/a | (47,6) |
Dreieich | 56122 MWh/a | (79,69) |
Egelsbach | 15989 MWh/a | (90,9) |
Hainburg | 18527 MWh/a | (73,0) |
Heusenstamm | 15855 MWh/a | (49,9) |
Langen | 26085 MWh/a | (42,6) |
Mainhausen | 14267 MWh/a | (89,4) |
Mühlheim | 25059 MWh/a | (54,0) |
Neu-Isenburg | 19383 MWh/a | (31,3) |
Obertshausen | 18540 MWh/a | (44,1) |
Rodgau | 73525 MWh/a | (98,0) |
Rödermark | 37499 MWh/a | (82,7) |
Seligenstadt | 31542 MWh/a | (89,8) |
Potential insg.: | 379814 MWh/a |
Um dieses Potential komplett zu nutzen, müßten neben der Biomassenutzung folgende Flächen für die Stromerzeugung aus Solarenergie zur Verfügung stehen:
Dietzenbach | 31 ha Dachfläche | 392 ha geeignete Freifläche |
Dreieich | 47 ha Dachfläche | 1129 ha geeignete Freifläche |
Egelsbach | 13 ha Dachfläche | 389 ha geeignete Freifläche |
Hainburg | 17 ha Dachfläche | 394 ha geeignete Freifläche |
Heusenstamm | 20 ha Dachfläche | 147 ha geeignete Freifläche |
Langen | 26 ha Dachfläche | 454 ha geeignete Freifläche |
Mainhausen | 13 ha Dachfläche | 288 ha geeignete Freifläche |
Mühlheim | 27 ha Dachfläche | 400 ha geeignete Freifläche |
Neu-Isenburg | 29 ha Dachfläche | 24 ha geeignete Freifläche |
Obertshausen | 23 ha Dachfläche | 217 ha geeignete Freifläche |
Rodgau | 46 ha Dachfläche | 1592 ha geeignete Freifläche |
Rödermark | 16 ha Dachfläche | 45 ha geeignete Freifläche |
Seligenstadt | 25 ha Dachfläche | 786 ha geeignete Freifläche |
In Rodgau wären darüber hinaus maximal 8 und in Dreieich maximal eine Windkraftanlage erforderlich.