22.08.2017 | Rubrik: Anträge | Thema: Umwelt / Natur | Stichwort: Oberflächengewässer
Zustand der Gewässer im Kreis Offenbach
hier: Berichtsantrag
Antrag zur Kreistagssitzung am 13. September 2017
Beschlussempfehlung:
Der Kreisausschuss wird gebeten, über den Zustand der Badeseen und Fließgewässer im Kreisgebiet schriftlich bis zum 1. November 2017 zu berichten.
Neben der allgemeinen Darstellung der Seen und Gewässer im Kreis Offenbach soll u.a. auch die Nitratbelastung und die Belastung mit perfluorierten Chemikalien (PFC) dargestellt werden.
Es wird angeregt, im Fachausschuss dazu unter Hinzuziehung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie zu berichten.
Begründung:
Wasser ist die Grundlage des Lebens auf der Erde und somit – neben der Luft – unser wichtigstes Gut.
Der Zustand der Gewässer im Kreis scheint vielerorts nicht so ist wie er sein sollte. Gemäß der europäische Wasserrahmenrichtlinie müssten die Gewässer in Deutschland bis 2012 in einen „guten ökologischen Zustand“ gebracht worden sein.
Laut gewässerkundlichem Jahresbericht des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) aus dem Jahr 2015 erreichten lediglich 26 % der untersuchten Gewässerabschnitte den von der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderten mindestens guten ökologischen Zustand. Bei den verbleibenden 74 % wird das Ziel verfehlt und es besteht hier weiterer Handlungsbedarf. (S. 17) Gewässer im Kreisgebiet sind in diesem Bericht nur unzureichend aufgeführt.
Seen mit einer Fläche größer 50 Hektar müssen zusätzlich den Qualitätsansprüchen der EG-Wasserrahmenrichtlinie entsprechen, deren Ziel es ist, langfristig in Europa einen einheitlichen Standard der Bewertung der oberirdischen Gewässer und mit einem Gewässergütemanagement ein gemeinsames Güteziel zu erreichen.
Der Langener Waldsee in Langen ist mit 58 Hektar die größte Wasserfläche im Rhein-Main-Gebiet und fällt somit unter diese Kategorie.
Sowohl die Nitrat- also auch die PFC-Belastung der Gewässer – auch im Kreis Offenbach – geben Anlass zur Sorge.
Dem gewässerkundlichen Jahresbericht des HLNUG ist zu entnehmen, dass sich durch das erweiterte Monitoring der Gewässer der Kenntnisstand verbessert hat, was teilweise zur Rückstufung ehemals positiver Einschätzungen des Zustands einiger Gewässer geführt hat.
(Vgl. dazu auch OP vom 16.6.2017: „...Keiner der 400 Flüsse und Seen in Hessen erreicht die höchste Bewertungsstufe“)