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19.08.2010 | Rubrik: Presse | Thema: Soziales | Stichwort: Hartz IV, Verhütungsmittel

Armut darf Familienplanung nicht verhindern

Grüne besuchen Pro Familia

Reimund Butz
Reimund Butz
Foto: Uta Mosler
Bei einem Besuch von Pro Familia informierte sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen am 12. August 2010 über die Arbeit der Dietzenbacher Beratungsstelle.

Brisantes Thema des Gesprächs war unter anderem die Not von ALG II-Bezieherinnen, die allzu oft keine Möglichkeiten haben, sichere Verhütungsmittel zu finanzieren. Krankenkassen übernehmen die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs, nicht jedoch die Kosten für Verhütungsmittel.
„Im Regelsatz für Hartz IV sind für Medikamente und Arztgebühren insgesamt 14 Euro kalkuliert“, erläutert Fraktionssprecher Reimund Butz, „Diese Not bringt viele Frauen in tragische Situationen, vor denen man die Augen nicht verschließen kann.“
Die Grünen verweisen in diesem Zusammenhang auf die Stadt Offenbach, die Kosten für Verhütung bei ALG II-Empfängerinnen aus guten Gründen übernimmt.

„Wir könnten uns auch vorstellen, in Notfällen mit Stiftungsgeldern unter die Arme zu greifen“, erläutert Reimund Butz und nennt als Beispiel Freiburg, wo sich eine Stiftung u.a. aus den gespendeten Pfandbons einer Lebensmittelkette finanziert.

„Wir hoffen, dass sich die Kreisspitze hier offen zeigt für einen Lösungsansatz und nicht bei dem – zutreffenden – Verweis auf die leeren Kassen stehen bleibt“, unterstreicht Reimund Butz und kündigt für seine Fraktion eine Initiative zur Problemlösung an, „Auch Familienplanung und damit das Recht auf sichere und gesundheitlich verträgliche Verhütungsmethoden ist ein durch die UN verbürgtes Menschenrecht.“
Die derzeit unsichere Rechtslage führt nach Angaben von Pro Familia zu einer höchst unterschiedlichen Handhabung je nach Wohnort: In Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin wird z.B. fast flächendeckend finanzielle Hilfe gewährt, in Bremen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein einheitlich abgelehnt.

Beeindruckt zeigte sich die Fraktion vom Umfang der Pro-Familia-Arbeit, die inzwischen von allen Altersgruppen von Kindern bis Senioren in Anspruch genommen wird. Insbesondere wurde auch deutlich, dass sich Pro Familia den Herausforderungen unterschiedlicher kultureller Hintergründe stellt.
Einen deutlichen Anstieg verzeichnet die Beratungsstelle bei den Sozialberatungen bei Schwangerschaft im Zusammenhang mit der Mutter-Kind-Stiftung, die die Anzahl der Schwangerschaftskonfliktberatungen ganz erheblich übersteigt.

„Mit einem knappen Personalbudget wird hier eine umfangreiche Aufgabenpalette persönlich und online wahrgenommen: von der sexualpädagogischen Aufklärung in Schulen und Jugendhäusern bis zur Schwangerenberatung, von der Paarberatung bis zur Rechtsberatung in Familienrecht“, listet Reimund Butz auf und betont, „Diese Angebote halten wir für völlig unverzichtbar und werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass der Kreis seinen finanziellen Beitrag im Rahmen der „freiwilligen Leistungen“ überweist.“ Der Kreis unterstützt die Arbeit von Pro Familia derzeit mit 16.000 € pro Jahr.


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