17.11.2009 | Rubrik: Presse | Thema: Schule / Bildung | Stichwort: Schule, Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit: Ohne Drittelfinanzierung ist eine ausreichende Versorgung unerreichbar!
Grüne legen Resolutionsantrag an die Landesregierung vor
Für die Kreistagssitzung am 9. Dezember 2009 legt die Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen einen Antrag vor, mit dem der dringenden Forderung an die hessische Landesregierung nach einer Drittelfinanzierung für die Sozialarbeit an Schulen Nachdruck verliehen werden soll.
„Die Henzler´sche Kehrtwende muss verhindert werden!“ unterstreicht Fraktionssprecher Reimund Butz mit Blick auf die ehemals von Jürgen Banzer (CDU) in Aussicht gestellte und jetzt von der FDP-Kultusministerin abgelehnte Drittelfinanzierung, „Niemand, der Schulalltag kennt, zweifelt an der Dringlichkeit des Zieles, Schulsozialarbeit in allen Schulen aller Schulformen regelhaft zu implementieren. Ohne finanzielle Bezuschussung durch das Land ist dieses Ziel aber in absehbarer Zeit unerreichbar.“
Von den Grünen war das im Sommer 2008 vorgestellte Konzept einer Drittelfinanzierung der Schulsozialarbeit zwischen Land, Kreisen und Kommunen als machbarer Weg begrüßt worden.
„Durch Schulsozialarbeit können und müssen Schülerinnen und Schüler individueller gefördert und Lehrerinnen und Lehrer in ihrer alltäglichen Arbeit sinnvoll unterstützt werden“, führt dazu Klaus-Uwe Gerhardt, schulpolitischer Sprecher der Fraktion, aus „Diese Ziele dürfen nicht nur Thema bei wahlkämpferischen Sonntagsreden sein, sondern müssen tatsächlich bei den Schulen ankommen!“
Auf der Grundlage einer 2009 verabschiedeten Satzung werden im Kreis Offenbach Sozialarbeiterstellen an Haupt- und Förderschulen in einer hälftigen Finanzierungsform zwischen Kreis und Kommunen installiert. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein und deckt den Bedarf bei weitem nicht“, so Klaus-Uwe Gerhardt weiter, „Aber ohne zusätzliche Landesmittel kann der Kreis bei gleichzeitig wachsendem Finanzdesaster auf kommunaler Ebene einen flächendeckenden Ausbau nicht stemmen.“
„Angesichts der Probleme an den Schulen kann es keinen Zweifel geben, dass Schulsozialarbeit genauso zur selbstverständlichen Grundausstattung einer Schule gehören muss wie eine gute Lehrerversorgung“, so Reimund Butz abschließend, „Wer das in der Politik verkennt, hat keinen Bezug zur alltäglichen Praxis.“