09.02.2006 | Rubrik: Presse | Thema: Schule / Bildung | Stichwort: Berufsschulen
Zur Zukunft der Berufsschullandschaft
Ein Schlüssel zum Erfolg ist immer die Mitwirkung der Beteiligten
Die Bündnisgrünen im Kreistag unterstützen die Forderung der Personalräte an den beruflichen Schulen, in den Prozess zur Fortentwicklung der Berufsschullandschaft genauso wie die Schülerschaft einbezogen zu werden. „Kontraproduktiv und völlig unverständlich ist es, auf Sachverstand verzichten zu wollen“, betont Fraktionssprecher Reimund Butz dazu, „selbstverständlich müssen in einer sinnvollen zukunftsorientierten Planung alle Aspekte berücksichtigt werden.“
Nach Auffassung der Bündnisgrünen ist es zwar ohne Zweifel richtig, die Berufsschullandschaft zukunftsfähig zu machen, allerdings dürfen dabei nicht ausschließlich monetäre Argumente eine Rolle spielen. „Eine Entwicklung zu großen Zentren birgt immer auch erhebliche Gefahren, die es sorgfältig abzuwägen gilt“, unterstreicht Reimund Butz, „möglicherweise sind die damit wachsenden Probleme hinsichtlich Organisation oder Anonymität höher zu bewerten als es das Fraunhofer Institut in seinem Entwurf zu einem Konzept tut. Insider wissen das sicherlich besser als diejenigen, die am fernen Schreibtisch planen.“
Eine zentralistisch orientierte Berufsschullandschaft würde zudem Baumaßnahmen erforderlich machen, für die das Geld nicht da ist. „Wir bezweifeln sehr, dass bei einer umfassenden und realistischen Betrachtung die Rechnung aufginge“, so Reimund Butz weiter, „die Gastschulbeiträge, die der Kreis für seine außerhalb des Kreises beschulte Berufsschülerschaft einsparen würde, können das keinesfalls aufwiegen.“
„Wir wollen keine Schnellschüsse und keine Kurzschlusshandlungen aufgrund vermeindlicher Einsparungen, sondern eine zukunftsfähige Konzeption im Einvernehmen mit den Schulen. Dabei gilt es einerseits, den Ausbildungsbedarf an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen, aber andererseits auch, erfolgreiche pädagogische Konzepte zu erhalten“, beschreiben die Bündnisgrünen die Zielgerade.
„Mehr denn je ist dazu eine Kultur der Beteiligung und der gemeinsamen Qualitätsentwicklung gefragt. Entscheidungen nach Gutsherrenart – wie sie im Kreishaus bedauerlicherweise an der Tagesordnung sind – sind ein Irrweg und das Gegenteil vom Schlüssel zum Erfolg“, unterstreicht Reimund Butz abschließend.