07.02.2011 | Rubrik: Presse | Thema: Schule / Bildung | Stichwort: Schule, Schulentwicklungsplan
Schulentwicklung im Kreis Offenbach:
Scheinheilige Initiative
Grüne kritisieren FDP-Antrag zur Schulentwicklung
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt
Foto: Uta MoslerFür die kommende Sitzung des Kreistages am 9.2.2011 hat die FDP-Fraktion einen Antrag vorgelegt, der den Kreisausschuss beauftragen soll, einen neuen Schulentwicklungsplan für die allgemeinbildenden Schulen aufzustellen. Insbesondere soll dabei die Entwicklung zu Ganztagsschulen und Schulsozialarbeit aufgenommen werden. Beide dringend notwendigen Entwicklungsschritte werden von der FDP-Kultusministerin Dorothea Henzler jedoch verhindert bzw. nicht ausreichend unterstützt.
„Reichlich dreist und scheinheilig“ findet deswegen der schulpolitische Sprecher der grünen Kreistagsfraktion Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, diesen Antrag „Die FDP im Kreis Offenbach täte besser daran, ihre Kultusministerin aufzufordern, die Entwicklung von Ganztagsschulen nicht weiter zu torpedieren und die Finanzierung von Schulsozialarbeit nicht weiter alleine den Kreisen und Kommunen zu überlassen. Würde hier die FDP-Ministerin endlich einmal Positives bewirken, könnte auch ein neuer Schulentwicklungsplan aufgestellt werden, der mehr als die Fortschreibung des Mangels wäre.“
Zudem kommt der Antrag zu einer Zeit, da ein neues Schulgesetz im Landtag beraten wird.
„Selbstverständlich muss man abwarten, wie die Gesetzeslage am Ende des Gesetzgebungsverfahrens aussehen wird: Die intendierte Inklusion, d.h. ein Schulalltag ohne Ausgrenzung von Kindern mit Handikap, wird genauso wie die beabsichtigte Einführung der Mittelstufenschule kostspielige Maßnahmen im Kreis Offenbach notwendig machen“, erläutert dazu Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, „Eine Aktualisierung der Schulplanung für die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie die sonderpädagogische Förderung im Kreis Offenbach ist sinnvoll und notwendig, wenn das Hessische Schulgesetz verabschiedet ist. Bis dahin ist der Antrag der FDP verfrüht und vor der Kommunalwahl schlicht nicht umsetzbar.“