02.12.2010 | Rubrik: Presse | Thema: Schule / Bildung | Stichwort: Ausbildung
Wirtschaftsplan 2011:
Ausbildung ist die beste Geldanlage!
Grüne wollen weiterhin Kreisgeld in Ausbildungsplätze bei der Pittler-Ausbildungs-GmbH investieren
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt
Foto: Uta MoslerAuf deutliche Kritik der grünen Kreistagsfraktion stößt die Absicht der Kreisspitze und der CDU/SPD-Mehrheit, die finanzielle Unterstützung für Ausbildungsplätze bei der Langener Pittler ProRegion Berufsausbildungs-GmbH auslaufen zu lassen. Für die Kreistagssitzung am 8.12.2010 hat die Fraktion deswegen einen Antrag zum Wirtschaftsplan 2011 vorgelegt, der weiterhin ein Plus von 80.000 € aus Mitteln des Kreises für diesen Zweck eingesetzt sehen will. Mit diesem Geld sollen auch 2011 Ausbildungsplätze für Jugendliche mit schlechten Berufsstartchancen finanziert werden.
„Wir halten das für gut angelegtes Geld“, betont Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, schulpolitischer Sprecher der Fraktion, „Die Unterstützung für gute Ausbildungen wird der öffentlichen Hand spätere Transferleistungen ersparen!“
Wie auch andere Gebietskörperschaften hatte der Kreis bisher Ausbildungsplätze bei der Pittler-Ausbildungs-GmbH finanziert: bis zum Jahr 2009 waren vom Kreis fünf Ausbildungsplätze pro Jahr für Jugendliche ohne Chancen auf dem freien Markt finanziert, seit 2010 aber bereits auf drei neue Verträge pro Jahr reduziert worden. Diese begonnenen Ausbildungsgänge sollen – geht es nach dem Willen der Kreisspitze – nun noch beendet werden, jedoch keine neuen mehr mit finanzieller Unterstützung des Kreises starten.
Die Pittler-Ausbildungs-GmbH hat mit der ehemaligen Langener Maschinenfabrik nur noch den Namen gemeinsam: Seit 1997 ist die Stadt Langen Träger dieses Ausbildungszentrums, das eines der größten im Rhein-Main-Gebiet ist.
Für derzeit 160 Jugendliche finanzieren dort etwa 20 Partnerfirmen und kommunale Partner überbetriebliche Ausbildungen, u.a. zu ElektronikerInnen, MechantronikerInnen, Industriekaufleuten, Maschinen- und AnlagenführerInnen oder ZerspanungsmechanikerInnen.
Gegen das Anliegen der Kreisgrünen, die den Kreisausschuss auch auffordern, über optimierte Konditionen mit der Pittler-GmbH zu verhandeln, wird von der Kreisspitze angeführt, dass das Geld für die Berufswegebegleitung benötigt würde. „Die Berufswegebegleitung ist gut und richtig. Falsch ist es jedoch, diese Maßnahmen gegeneinander abzuwägen“, so Dr. Klaus-Uwe Gerhardt weiter dazu, „Zum Erfolg der Berufswegebegleitung gehört auch, dass es überhaupt Angebote gibt für Jugendliche ohne Spitzenzeugnis!“
„Die Kreisspitze zusammen mit der CDU/SPD-Mehrheit im Kreistag hatte die Reduzierung der Ausbildungsplätze im Kreishaus in den vergangenen Jahren u.a. damit begründet, dass der Kreis sich ja auch noch bei Pittler für Ausbildung finanziell engagiere“, erläutert Dr. Klaus-Uwe Gerhardt und unterstreicht, dass sich mit der jetzigen Planung die Kreismehrheiten ihrer eigenen Argumentation entledigen.
„Wenn wir in die Ausbildung von Jugendlichen investieren, deren Alternative ansonsten möglicherweise Hartz IV hieße, ist das ein Gewinn für beide Seiten“, so Dr. Klaus-Uwe Gerhardt abschließend.
