02.02.2016 | Rubrik: Presse | Thema: Soziales | Stichwort: Flüchtlinge, Gesundheitskarte
Endlich Verwaltungskosten einsparen!
Grüne wollen Signal pro Gesundheitskarte für Flüchtlinge gen Wiesbaden senden
Reimund Butz
Foto: Uta MoslerEin glasklares Signal pro Gesundheitskarte wollen die Grünen in der Sitzung des Kreistags am 3. Februar 2016 setzen. Mit einem Antrag, den die Grünen zusammen mit den Piraten eingebracht haben, wird das Land aufgefordert, die Gesundheitskarte für Flüchtlinge zeitnah mit dem bisherigen Leistungsumfang zur Verfügung zu stellen.
„Die Einführung der Gesundheitskarte wäre eine enorme Verwaltungsvereinfachung“, erläutert dazu Reimund Butz, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion, „Der Kreis könnte Verwaltungskosten einsparen, hätte Personalkapazitäten für andere Aufgaben frei, Flüchtlinge könnten sich Wege nach Dietzenbach sparen und schneller behandelt werden – kurzum: es wäre für alle einfacher und kostengünstiger.“
Vor ihrer Anerkennung benötigen Flüchtlinge derzeit für den Besuch des Arztes einen Behandlungsschein. Den müssen sie sich bisher im Kreishaus für jede Behandlung zu den regulären Öffnungszeiten abholen. Dies erfolgt über das entsprechende Personal oder über das Bürgerbüro. Die Gesundheitskarte würde diese Praxis ablösen: mit ihr wäre der Arztbesuch ohne den Umweg über das Kreishaus möglich. „Auch eine frühere Behandlung von Kranken spart oft am Ende Kosten und ist somit besserer Gesundheitsschutz“, betont Reimund Butz.
Derzeit verhandelt das Land Hessen noch über die Rahmenvereinbarung für die Karte mit den Kassen. Klar ist, dass im Chip der Asylbewerberstatus gespeichert wird und damit die behandelnden Ärzte um den abrechenbaren Leistungskatalog wissen.
Die Verwaltungskosten werden im Rahmen des Hessischen Aktionsplanes für Integration vom Land übernommen.
Die elektronische Karte – auch „Bremer Modell“ genannt – wurde im Stadtstaat Bremen bereits 2006 eingeführt, in Hamburg 2012. Dort hat man positive Erfahrungen gemacht und eine deutliche Kosteneinsparung verzeichnet. Mit dem Asylpaket I wurde die Einführung in Flächenstaaten ermöglicht.
„Sinnvolle Einsparung von Verwaltungskosten ist immer gut“ unterstreicht Reimund Butz, „Deswegen hoffen wir sehr, dass das Signal in Wiesbaden ankommt und wir endlich diesen unnötigen bürokratischen Aufwand hinter uns lassen können.“