03.02.2006 | Rubrik: Presse | Thema: Integration | Stichwort: Integrationskurse
Integrationskurse ausbauen statt platten Irrwegen folgen
Bündnisgrüne hoffen auf Rückkehr zu einem sinnvollen Diskurs
„Immerhin könnte die offizielle Abkehr des Hessischen Innenministers von einer Fragebogenaktion à la Baden-Württemberg die Chance für den Ausbau sinnvoller Wege eröffnen“, hofft Vecih Yasaner, Mitglied der Kreistagsfraktion und ausgewiesener Fachmann in Sachen Integration, „die im Zuge des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes seit 2000 eingeführten Integrationskurse sind ein richtiger Weg – man muss sie nur ausbauen und dafür die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.“
„Den Kern der bisherigen Integrationsmaßnahmen bilden die Integrationskurse, bestehend aus einem Sprachkurs zur Vermittlung der notwendigen Sprachkenntnisse sowie einem Orientierungskurs zur Vermittlung von Wissen über die Rechtsordnung, Geschichte und Kultur der Bundesrepublik Deutschland, an deren Ende jeweils eine Prüfung steht. Kenntnisse grundlegender Werte der Gesellschaft und der Rechtsordnung, Geschichte und Kultur, sowie der politischen Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland bilden die ersten Bausteine der Identifikationsmöglichkeit für Migrantinnen und Migranten mit der neuen Gesellschaft“, führt Vecih Yasaner, der selbst beruflich solche Kurse anbietet, dazu aus und betont, dass die Konzeptionen selbstverständlich einer ständigen Evaluierung unterliegen müssen, „Dazu sind Fachleute und die entsprechenden Verbände gefragt.“
„Bei den Integrationskursen geht es in der Tat darum, Integration den Weg zu ebnen. Das Ziel dabei ist die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit.“, so Vecih Yasaner weiter, „das ist in unser aller Interesse! Aus der Tasche gezauberte Fragebogenaktionen hingegen entbehren jeglichen Sinn in Sachen Integration und nutzen niemanden irgendetwas außer dem fragwürdigen Image mancher Politiker.“
Ebenso fragwürdig erscheint die Forderung nach einem Verbot der Muttersprache auf den Schulhöfen. Fehler der Vergangenheit kann man nicht mit neuen Fehlern beheben. „Hier ist Frühförderung im Kindergartenalter gefragt, keine weitere Diskriminierung anderer Sprachen,“ unterstreicht Vecih Yasaner, „Den Schulen darf man so etwas keinesfalls aufoktruieren – sie sollen ihr Profil selbst bestimmen können.“