Fraktion vor Ort

Nachhaltigkeit im Fokus: Kreistagsfraktion besucht Rodgauer Textildienstleister MEWA

29.08.23

Nächster Termin unserer Sommertour: Zusammen mit den grünen Landtagskandidat*innen Katy Walther und Mahfooz Malik besuchten wir kürzlich den Rodgauer Textildienstleister MEWA.

Technischer Geschäftsführer Konstantin Steiniger, Daniela Son Tekin (Leitung Kundenservice) und Tim Flottmann, Leiter der Umwelttechnik, begrüßten unsere Fraktionsmitglieder auf dem Firmengelände des mittelständischen Unternehmens in Rodgau. 350 Mitarbeitende (konzernweit rund 5000) bereiten dort jährlich rund 11 Mio. Textilien auf, die individualisiert, gereinigt und falls nötig repariert werden. MEWA stellt in einem nachhaltigen Mietkonzept seit mehr als 100 Jahren Putz- und Reinigungstücher, Fußmatten, Handtücher und Berufsbekleidung für Handwerk und Industrie zur Verfügung. Neben kleineren und mittelgroßen regionalen Unternehmen bedient MEWA damit auch große Kunden wie Rewe, Lufthansa, Fraport oder die Automobilindustrie.

Sehr beeindruckend ist die ausgefeilten Logistik , die beispielsweise bei der Berufsbekleidung dafür sorgt, dass jedem Arbeitnehmer in den Kundenunternehmen zu jeder Zeit „seine“ persönlichen Kleidungsstücke frisch gereinigt und ggfls. repariert zur Verfügung stehen.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz werden „ganzheitlich“ gedacht, dazu wurden in den vergangenen sechs Jahren 30 Mio. € in den Standort Rodgau investiert. Die hochmoderne Abwassereinigungsanlage senkt den Frischwasserbedarf, der über eigene Brunnen gedeckt wird, um bis zu 50%, selbstentwickelte Dosierungs- und Steuerungsverfahren reduzieren die Menge der Reinigungssubstanzen auf ein Minimum, der Energieverbrauch konnte in den letzten Jahren um 30% gesenkt werden, die gesamte Umweltbelastung um 85%.

v.l.n.r.:

Tim Flottmann (MEWA), Cliff Hollmann, Karin Wagner, Daniela Son Tekin und Konstantin Steiniger (beide MEWA), Katy Walter (MdL), Ulrike Spiecker, Mahfooz Malik, Boris Wilfert, Werner Kremeier

Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Textilien lässt das Unternehmen nur in Deutschland und Europa produzieren, dies verkürzt die klimaschädlichen Lieferwege. Bis 2045 will man klimaneutral arbeiten, dabei steht auch die betriebseigene LKW-Flotte im Fokus, hier überlegt MEWA eine Nutzung von grünem Wasserstoff, ebenso bei der Produktion der für die Reinigung notwendigen Wärmeenergie. Die leider aufgegebenen Planungen der Stadt Rodgau, eine Wasserstoff-Infrastruktur bereitzustellen, erfordern hier aber neue Überlegungen. Eine großflächige Photovoltaik-Anlage wird ab 2024 klimaneutralen Strom produzieren.

Problematisch sieht die Geschäftsführung den Fachkräftemangel, beispielsweise im Bereich der Servicefahrer ist der Bedarf nur schwer zu decken. MEWA bildet in zahlreichen Technik- und Dienstleistungsberufen aus, bei der Abwasserreinigung gibt es einen Ausbildungsverbund mit den Stadtwerken Rodgau.

Es beeindruckte uns, wie selbstverständlich das Unternehmen nachhaltig und umweltschützend agiert. Der Blick hinter die Kulissen des Textildienstleisters war für die Fraktion sehr interessant und informativ, auch die ausführliche Beantwortung aller Fragen wurde sehr positiv bewertet.