13.07.2011 | Rubrik: Presse | Thema: Umwelt / Natur | Stichwort: Kinder- und Jugendfarm, Renaturierung, Rodau, Rödermark
Sommerprogramm der grünen Kreistagsfraktion:
Naturidyll statt Klopapier in Baumwipfeln
Grüne Kreistagsfraktion besuchte renaturierte Rodau und Kinder- und Jugendfarm in Rödermark
Elke Heidelbach
Foto: Katrin SchanderIm Rahmen ihres Sommerprogramms hat die grüne Kreistagsfraktion am Montag, den 11.Juli 2011 den renaturierten Abschnitt der Rodau und die Kinder- und Jugendfarm in Rödermark besucht.
„Vor der Renaturierung der Rodau hing bei jedem Starkwetterereignis Klopapier in den Bäumen“, berichtet Elke Heidelbach, Landschaftsarchitektin und selbst Mitglied der grünen Kreistagsfraktion, die fachkundig die Details des Projekts erläuterte, „Die Wassermassen schossen dann ungehindert durch das schmale Kanalbett und hinterließen ihre hässlichen Hinterlassenschaften.“
Heute – ein Jahr nach Abschluss der Maßnahmen – bietet sich dem Betrachter ein idyllisches Bild in Rödermarks grüner Mitte: In dem 450m langen und 50m breiten Abschnitt, in dem der Bach wieder mäandriert und durch zusätzliche Störsteine und Solschwellen an einer schnellen Fließgeschwindigkeit gehindert wird, haben sich Wasserminze und Wasserehrenpreis neben Schilf und Binsen angesiedelt.
Mit etwas Geduld lassen sich neben Stichlingen auch Gründlinge, Schmerlen und Bachneunaugen im Bachlauf finden und der in unseren Breiten selten gewordene und streng geschützte Kiebitz über der benachbarten Wiese, auch der Eisvogel wurde hier schon gesichtet.
„Die Rödermärker haben ihren Strand entdeckt“, so Elke Heidelbach zu dem bunten Treiben, das am Bachlauf herrscht, „Auch wenn wir Naturschützer das immer mit skeptischen Blick beobachten, so ist es doch auch erfreulich, wenn Kinder den Bach für sich entdecken können und somit der Natur näherkommen und dafür sensibilisiert werden.“
Die Renaturierung der Rodau, in der die Wassermenge von in Trockenzeiten 20-50 Liter pro Sekunde bei den zunehmenden Starkwetterereignissen schon mal auf 5000 Liter pro Sekunde anschwillt, war ein von den Grünen über viele Jahre nachdrücklich verfolgtes Ziel. „Wir brauchen den Bereich nicht nur als Kaltluftentstehungsgebiet, sondern ausdrücklich zum Hochwasserschutz“, erläutert Elke Heidelbach dazu, „Und wir sind hier in Rödermark sehr froh, dass der vormals an dieser Stelle geplante neue Stadtteil mit Gewerbegebiet ein für alle Mal der passè ist.“
Mit einem Besuch der benachbarten Kinder- und Jugendfarm schloss die grüne Fraktion ihr Sommerprogramm ab. Der Vereinsvorsitzende Thilo Macharowski und die 2. Vorsitzende Uschi Weidenbusch-Baist erläuterten den Kreispolitikern, was sie in den zwei Jahren ihrer Existenz bereits erreichen konnten und woran es noch mangelt: Unterstützt wurde die Farm beispielsweise bei der Anlage des Geländes von den Pfadfindern, einem Handwerkerbetrieb beim Wasseranschluss und den Rotariern beim Bau der Komposttoilette. Es fehlt dem Verein aber an regelmäßigen Sponsoren. Für eine Optimierung der Vernetzung mit Einrichtungen und Schulen sagten die Grünen ihre Unterstützung zu.