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06.09.2007 | Rubrik: Presse | Thema: Umwelt / Natur | Stichwort: Genmais, Monsanto

Stadt und Land am 1./2. September in Seligenstadt: Forum für Genmais-Gigant Monsanto?

Grüne verlangen Aufklärung

Mit einem Dringlichkeitsantrag für die Kreistagssitzung am 12. September 07 fordert die grüne Kreistagsfraktion Aufklärung über die beteiligten Firmen an der Veranstaltung Stadt und Land, die am 1. und 2. September 07 in Seligenstadt stattgefunden hat.
„Im Mittelpunkt unseres Interesses steht die Beteiligung der Firma Monsanto, die mit einem Marktanteil von 90% weltweit der größte Anbieter von gentechnisch verändertem Saatgut ist“, erklärt Hans-Peter Bicherl, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion aus Seligenstadt, „wir halten die Beteiligung von Monsanto für einen gravierenden Imageschaden einer Veranstaltung, die eigentlich ökologische Belange in den Mittelpunkt stellen soll!“

Die mit `Monsanto´ und der jeweiligen Maissorte gekennzeichneten Versuchsflächen am Ausstellungsgelände hatten zu Fragen und Unruhe bei vielen Besuchern der Veranstaltung geführt. „Da Monsanto für genmanipuliertes Saatgut steht, ist natürlich die Frage aufgekommen, was dort eigentlich eingesät worden ist“, erläutert Hans-Peter Bicherl, der davon ausgeht, dass nicht an den geltenden Gesetzen vorbei gehandelt wurde. „Die Leute haben ein Anrecht auf unmissverständliche Klarstellung!“

Der Gen-Gigant, auch als Herstellerfirma von der im Vietnam-Krieg eingesetzten erbgutschädigenden chemischen Waffe Agent-Orange bekannt, ist berüchtigt für seine rücksichtslosen Geschäftspraktiken. Erst jüngst hatte ein Erlass des Seehofer-Ministeriums zu Einschränkungen beim Anbau der Genmaissorte MON 810 die Lobby des Konzerns auf den Plan gerufen. Dass der Erlass erst im Mai und damit nach dem diesjährigen Aussaattermin erfolgte, halten viele für keinen Zufall.

Mit Landwirten hat Monsanto Verträge, die es ihnen verbieten, die eigene Ernte als Saatgut wieder zu verwenden und die eine weit reichende Kontrolle der Landwirte erlaubt. Im Konfliktfall ist es den Landwirten nicht gestattet, sich gegenüber Dritten zu äußern; vertraglich müssen sie sich verpflichten, im Falle von Ernte- oder Ertragsausfällen nicht gegen den Konzern zu klagen.
Monsanto bietet so genanntes Hybrid-Saatgut an, das nach der Ernte nicht erneut zur Aussaat verwendet werden kann. Dieses Saatgut soll Monsanto jährliche Nachkäufe sichern. Diese Praxis ist insbesondere in der Dritten Welt sehr umstritten. (Quelle: Wikipedia)

Monsanto hält extrem weit reichende Patente auf Saatgut, die nicht immer in Zusammenhang mit genmanipuliertem Saatgut stehen. Die Monsanto-Patente umfassen die Ernte zum Teil bis hin zur Verwendung als Tierfutter oder in Lebensmitteln bis hin zu Tieren, z.B. auf Schweine mit dem Ziel, mit Hilfe gentechnischer Verfahren die Zucht zu beschleunigen und Futtermittel besonders schnell und effektiv in Fleisch umzusetzen.

„Verbraucherinnen und Verbraucher lehnen eindeutig überwiegend die gentechnische Veränderung von Lebensmitteln ab“, betont Hans-Peter Bicherl, „Monsanto ist ein Unternehmen, das in gravierender Weise versucht, den weltweiten Lebensmittelmarkt zum Schaden für die Natur, für Erzeuger und Verbraucherinnen und Verbraucher zu beeinflussen und zu beherrschen. Dem darf bei einer Veranstaltung, die zeigen soll, wie gut das Miteinander von Stadt und Land funktionieren kann und für die die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Offenbach bis zu 50.000 Euro – abhängig von der Einwerbung von Drittmitteln – aus Steuergeldern bezahlen, kein Forum geboten werden!“


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