16.12.2003 | Rubrik: Presse
Gegen die bürgerferne Ansiedlung der Katasterämter
Bündnisgrüne fordern Landrat zum Handeln auf
In der gestrigen Kabinettssitzung wurden in Wiesbaden die Weichen gestellt für einen weiteren Zug in Richtung Bürgerferne: Im Rahmen des Vorhabens des Wirtschaftsministeriums, die 58 hessischen Grundbuchämter und 26 Katasterämter zu 7 „Großämtern für Bodenmanagement“ zusammenzulegen, müssten zukünftig die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Offenbach an die Bergstraße reisen, um ihre Unterlagen für Bauanträge zu bekommen (hierfür werden amtliche Lagepläne oder Kartenauszüge benötigt) oder bei Grundstücksangelegenheiten Einsicht in das Grundbuch zu nehmen und die notwendigen Daten zu erhalten (Abschriften aus dem Grundbuch etc.)
„Wir halten diese Planungen für eine bürgerfeindliche Posse“, kommentiert Hans-Peter Bicherl, Mitglied der Kreistagsfraktion und kündigt einen Antrag für den Kreistag seiner Fraktion dazu an, sollte der Landrat nicht von selbst gegen diese Planungen Einspruch erheben.
Auch in Frankfurt waren die Planungen, nach denen die Frankfurter zukünftig nach Limburg reisen müssten, auf heftigsten Widerstand gestoßen. „Wir stimmen dem Frankfurter Gesamtpersonalrat bei, wenn er hier `Hessen auf dem Weg nach Absurdistan` sieht“, so Hans-Peter Bicherl weiter, „intelligentere und bürgerfreundlichere Lösungen sind hier gefragt, da das Offenbacher Amt täglich von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern besucht wird. Eine Hessenrundfahrt sollte nicht zum Alltag werden müssen für all diejenigen, die das Amt als Kundinnen und Kunden nutzen!“