30.06.2003 | Rubrik: Presse
Bündnis 90/ Die Grünen fordern Unterstützung für das Hessische Mütterbüro durch den Kreistag
Mit einem Dringlichkeitsantrag zur Kreistagssitzung am 2. Juli 2003 fordert die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen die anderen Fraktionen im Kreistag auf, das Hessische Mütterbüro in Langen zu unterstützen: Die Hessische Landesregierung soll aufgefordert werden, die Arbeit zu sichern und die entsprechende Landesförderung beizubehalten.
Hintergrund dafür ist, dass aufgrund der Haushaltssperre des Landes und damit der kompletten Unsicherheit, ob die Arbeit des Mütterbüros künftig noch irgendeine Förderung, wie sie seit 1990 gewährt wurde, erhält, die Einrichtung vor dem AUS steht; die Mitarbeiterinnen erhielten bereits zum 30.6.2003 die Kündigung. Vom Sozialministerium gibt es nur die Aussage, dass man zum derzeitigen Zeitpunkt dazu nichts sagen kann.
"Wir halten die Arbeit des Hessischen Mütterbüros in Langen, dass die derzeit 64 hessischen Mütterzentren in der Koordinierung und Vernetzung unterstützt sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen anbietet und wichtige Initiativen gestartet hat, für einen Meilenstein bei dem Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", unterstreicht die frauenpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion Ursula Chmelik, "wenn die Landesregierung dieser Arbeit die Grundlage entzieht, konterkariert sie damit ihre eigenen Aussagen in punkto Familienpolitik und lässt wieder einmal nur den Schluss zu, dass sie für Frauen und Familien nicht mehr als Sonntagsreden zu bieten hat."
Bisher hat das Hessische Mütterbüro für 2003 ausschließlich zwei Raten und damit weniger als die Hälfte des beantragten Zuschusses erhalten. Aufgrund von Verbindlichkeiten wie dem Mietvertrag, der erst zum 31.12.03 kündbar ist, stehen ab dem 30.6.03 keine Finanzmittel für die Gehälter mehr zur Verfügung, was die Kündigung der zwei Mitarbeiterinnen zur Folge hatte.
Die Vernetzungsarbeit wird somit ab sofort gestoppt und ein wichtiger Pfeiler des auch von der Landsregierung immer wieder hoch gelobten bürgerschaftlichen Engagements bricht zusammen. Vor Ort in Langen wird damit auch der Elternservice Langen in Mitleidenschaft gezogen, der sich die Räume mit dem Mütterbüro teilt. Langjährige erfolgreiche Arbeit in der Kinderbetreuung wird damit nicht weitergeführt, was ohne Zweifel eine Katastrophe für viele Familien bedeutet.
"Der Kreis musste bereits in die Bresche springen, als das Land die Mittel für das einzige Frauenhaus im Kreisgebiet gekürzt hat. Das kann aber keineswegs zum Muster werden – zumal es sich bei der Arbeit des Mütterbüros überwiegend um überregionale Arbeit handelt", so Ursula Chmelik abschließend, "er darf aber auch nicht tatenlos zusehen, wie das Land wichtige Teile der sozialen Infrastruktur zerstört, die auch den Frauen im Kreisgebiet zugute kommen."